Perfekte Präsentation halten – so überzeugst du!

Die folgenden Hinweise und Methoden sind für sehr wichtige, größere Präsentationen wie z. B. eine Abschlusspräsentation bzw. ein Kolloquium gedacht. Du solltest entscheiden, wie viel Aufwand nötig ist und welche der folgenden Tipps für dich sinnvoll sind.

Vortrag planen

Erstelle frühzeitig einen realistischen Zeitplan mit motivierenden Teilzielen. Schreibe diesen Plan auf und trage ihn in deinen Kalender oder eine ToDo-App ein.

Beantworte dir folgende Themen am besten schriftlich:

Dein Publikum verstehen

  • vorhandenes Vorwissen, Bildungsstand
  • Interessen des Publikums?
  • Welche Rolle spielt der Ort?
  • Anzahl der Zuhörer?
  • Wie willst du das Publikum einbeziehen?

Recherche

  • Was muss unbedingt in die Präsentation?
  • Sind Fachbegriffe nötig oder werden diese erwartet?
  • Was kann die Zuhörenden bewegen, Emotionen hervorrufen?
    • Welche Fakten sind spannend?
  • Welche Fragen könnten die Zuhörenden an das Thema haben?

Das Thema 100 %ig verstehen. Unklare Fakten notfalls weglassen.

Wissen sortieren

  1. Primäres Ziel/Hauptbotschaft und sekundäre Ziele/Botschaften aufschreiben
  2. Spannenden Titel wählen (provokante Frage, These, Alliteration)
  3. Reihenfolge der Unterthemen festlegen
    1. Hilfsmittel: Haftzettel mit den Themen ordnen (das geht auch online z. B. mit Miro oder Conceptboard)
  4. Zeit einteilen, Spannungskurve planen

Folien entwerfen

  • Folien nicht überladen, knappe Stichpunkte, übersichtlich!
  • Wenig Animationen nutzen
  • max. 3 Schriftfarben und Größen (Hilfsmittel in PowerPoint ist Funktion “Titelmaster”)
    • Powerpoint-Standardvorlagen wirken unprofessionell, weil diese dem Zuschauer schon bekannt sind. Im Netz finden sich viele, auch kostenlose Vorlagen. Alternativ kann eine Vorlage selbst angepasst werden. Ggf. hat auch die (Hoch-) Schule oder der Arbeitgeber eine Vorlage.
  • Emotionen mit Bildern hervorrufen (nur wenn sinnvoll – mit Ziel)
    • Daten mit Diagrammen anschaulich gestalten
    • Portrais zeigen
  • Namen, Jahreszahlen etc. an richtiger Stelle schreiben.
  • Quellenangabe nach Möglichkeit nur auf Handout oder unauffällig auf der Seite der Folie (ggf. vertikal)
    • Beachte dabei unbedingt die Vorgaben (z. B. von der Hochschule) und die Vorstellungen der betreuenden Person oder des Publikums

Handout vorbereiten

  • Inhalt:
    • Fakten (Stichpunkte, knapp formuliert)
    • Daten (ggf. als Diagramme)
    • relevante Bilder
    • Quellenangaben
    • Infos zum Vortragenden mit Kontaktmöglichkeiten
  • Umfang: möglichst nur eine Seite
  • Nicht während des Vortrages austeilen!

Eigene Karteikarten schreiben

Aufteilung in drei Bereiche:

  1. vorgesehene Zeit
  2. Thema, Stichwort(e), Zahlen
  3. Regieanweisung(en) (z. B. langsam, auf Publikum achten etc.)

Format: DIN A5 oder A6 (bei kleiner Figur), drucken statt schreiben, große Schrift, feste Pappe

Nummeriert, Rückseite mit Veranstaltungstitel oder Logo der Organisation bedrucken

Natürlich kann auch die Notizen-Funktion von PowerPoint genutzt werden. Die Notizen werden dann in der Referentenansicht gezeigt.

Vorbereitung

  1. Präsentation mehrmals üben und verbessern
    1. Zeit beachten: Menschen können sich nur max. 25 min am Stück konzentrieren!
    2. Beim Vortrag vor Publikum braucht man im Regelfall länger als in der vorherigen Übung. Puffer einplanen!
  2. Technik vor Ort checken, am besten auch vor Ort üben (wenn möglich mit Test-Publikum).
    1. Auf Akustik, Bühne und Licht achten
  3. Passende Kleidung vorbereiten
  4. Vortrag im Kopf durchgehen

Rhetorik

Rhetorik ist die Kunst der Rede. Hier die wichtigsten Tipps:

  • Mitreißend erzählen
    • kurz und klar sprechen
    • konkret und sachbezogen Formulieren
    • Stimme verändern (Hoch/Tief, Laut/Leise) – nicht übertreiben
    • bei wichtigen Themen langsamer werden, ggf. Pause machen
  • Unterhaltsam vortragen
    • rethorische Fragen einbauen (“Das ist so, oder?”)
    • Alliterationen (Steigerungen) als rethorisches Mittel
  • emotional Formulieren
  • Geschichten/Anekdoten einbauen
    • Alltagsbeispiel übertragen
  • Storytelling:
    • Story of Self (“Hier ist meine Geschichte”)
    • Story of us (jeder ist betroffen, nicht von sich sondern von der Gemeinschaft reden)
    • Story of now (jetzt relevant)
  • Körpersprache beachten
    • auch mal nach vorne gehen (Geste: “Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis”)
    • Blickkontakt suchen
      • Falls unangenehm: Auf Stirn schauen, freundliche Person fokussieren
    • Nur im Bereich des Oberkörpers gestikulieren, alle anderen Bereiche wirken komisch.
    • Keine Verschränkungen der Arme/Hände, sonst kommt es abstoßend rüber.
    • Immer offene Haltung einnehmen
    • Passenden Abstand zum Publikum überlegen
  • ggf. vor Spiegel üben oder selbst Vortrag filmen

Vor dem Beginn des Vortrags

Langsam und ruhig nach vorne gehen. Sicheren Standpunkt einnehmen, aufrecht hinstellen und Blickkontakt suchen. Einmal durchathmen und dann sprechen.

Nicht hinter Pult oder Papier verstecken!

In den ersten 120 Sekunden wird Sympathie/Antipathie von den Zuhörern aufgebaut! -> Lächeln

Einleitung (ca. 3 min)

Begrüßung, eigene Vorstellung, knappe Gliederung des Vortrags (nicht ablesen). Erwähnen, das Fragen (oder nur Verständnisfragen) erlaubt sind.

Gut ist auch eine Anekdote, ein Zitat oder das Beschreiben eines aktuellen Themas.

Frage, ggf. auch These oder Problem, vorstellen und Lösung bzw. Erklärung versprechen

Hauptteil (ca. 14 min)

Themen nacheinander erklären. Pausen vor Themenwechel machen und ggf. Position ändern.

Mögliche Einwände/Fragen des Publikums erwähnen und dann lösen. Spannung erzeugen.

Zwischendruch checken: Werde ich verstanden? Wie wirkt das Publikum auf mich? Was kann ich ab jetzt verbessern? (-> Wenn möglich Notiz auf Karteikarten)

Schluss (ca. 3 min)

  1. Fazit und Zusammenfassung wichtigster Fakten
    1. Antwort auf die Anfangsfrage, Schlussfolgerung, Ausblick
    2. evtl. Aufruf zur Handlung/zum Kauf
  2. ggf. Zitat oder/und Humor
  3. klares Ende setzen

Danach Fragen beantworten

  1. Verfügbare Zeit für Rückfragen nennen
  2. “Gibt es Fragen und wenn ja, welche?”
  3. Diskussion leiten, jeden zu Wort kommen lassen
  4. Wenn keine Fragen: Diskussion direkt beenden, bedanken und schönen Tag wünschen

Danach: Learnings nutzen

In Ruhe persönliches Fazit ziehen, Verbesserungsmöglichkeiten notieren

  • Habe ich das Vortragsziel erreicht?
  • Waren die Zuhörer aufmerksam? Konnte ich sie für das Thema begeistern?
  • Was kann ich bei der Themenauswahl beim nächsten mal verbessern?
  • Haben alle Materialien (Handout, Präsentation, Karteikarten) funktioniert?

Am besten ist es, diese Fragen jemandem aus dem Publikum zu stellen. Die Eigen- und die Fremdwahrnehmung können sich unterscheiden.

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